Das Image vom „Ballerman in Bulgarien“ wird diesem wundervollen Ort auf keinen Fall gerecht, denn abgesehen von der Partystimmung, gibt es hier noch so viel Sehenswertes. Altertümliche Bauwerke haben ein ganz besonderen Charme und alte handwerkliche Traditionen bestehen hier noch fort, noch dazu ist die bulgarisch Küche besonders überzeugend. Und allem voran, der traumhafte goldene Strand und das wundervolle, warme blaue Meer.
Der traumhafte Goldstrand liegt 15 km vor der Stadt Varna an der Schwarzmeerküste Bulgariens
Ab Mai steigt die Temperatur bereits auf ca. 22° C, die Höchsttemperaturen liegen im Juli und August bei 28,2°C. Von Oktober bis Februar ist es kälter, zwischen 10 und -2°C. Es regnet in dieser Zeit auch. Es lohnt sich schon im Juni oder erst ab Oktober anzureisen, das ist es nicht ganz so voll.
Die Flugzeit liegt bei über 3 Stunden von Deutschland aus, ein Zwischenstopp in Istanbul ist dabei einkalkuliert.
Der Goldstrand gibt seinem Namen alle Ehre, die zermahlenen Muscheln schimmern so schön golden in der Sonne, eins ist klar – dies ist ein ganz besonders schöner Gelbton, der am Abend ins Kupferne übergeht. Und er heißt schon seit Jahrhunderten so. Der Strand war schon immer bei verschiedenen Nationen sehr beliebt und die Menschen suchten sich ihre Heimat ganz nahe am Meer - erst die alten Griechen, dann die Osmanen und heute die Bulgaren.
Wer eine Verschnaufpause zwischen dem Sonnenbad, Surfunterricht oder vom Shopping benötigt, ist an diesem hübschen Ort zwischen City und Goldstrand, bestens aufgehoben. Der Primorski Park ist schön schattig und bezaubernd angelegt, hinzu kommen dann noch die verschiedenen Denkmäler und das Marine Museum, aber das artet ja dann fast schon wieder in Ferienarbeit aus! Ein schöner Blickfang ist der Brunnen, der in alle Richtungen vor sich hin sprenkelt. Uff, endlich mal eine Pause vom Sightseeing!
In Varna trifft man auf besonders schöne Architektur und hübsche Einkaufsgelegenheiten. Die drittgrößte Stadt Bulgariens, ist ein ganz besonders wertvolles Fleckchen Erde. Der Zlatni Pyasatnici erstreckt sich über 4 km und ist auch mit dem Bus gut zu erreichen. Im archäologischen Museum befindet sich nämlich pures Gold. In alten Gräbern der Kupferzeit entdeckte man 1972 Schmuck und andere Gegenstände aus Gold.
Die Sommerresidenz des Fürsten Alexander Battenberg wurde 1880 erbaut und ist ein schönes Ausflugsziel. Das lange, rote Schloss kann über große Treppen erreicht werden und ist nicht zu übersehen. Müßig wäre es, bei dieser reichhaltigen Erbschaftsgeschichte, je verstehen zu wollen, wer wem was vererbt hatte. Long story short - der Weinkeller ist auf zwei ganzen Etagen angelegt und gibt im Jahr nur 120 Flaschen heraus. Ein guter Grund, die verwirrende Umstände einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Mehr Durchblick durch das bunte Treiben im Schloss verschafft hoffentlich ein guter Guide. Der Cognac hier ist köstlich!
Was für ein ursprüngliches Prunkstück an Kloster – einfach sensationell! Die Touren werden nun inzwischen digitalisiert, das hat den Vorteil, dass Sie mit einem Kopfhörer ausgestattet, so lange verweilen können, wie Sie wollen und in Ihrem eigenen Tempo sehen und staunen dürfen. Die Audios lassen sich in verschiedenen Sprachen einstellen. Wer von einer Kirche oder einem Kloster in seiner kirchenhistorischen Neugier nicht genug hat, wird noch anderorts fündig.
Ungefähr 10 Minuten fährt man mit dem Auto um das Aladasch Kloster zu erreichen. Diese ganz besondere Kulturstätte im Felsen weist eine lange Geschichte auf. Zwischen dem 11 und 15. Jahrhundert n. Chr. wurde das Kloster im Felsen bewohnt. Nach den Eroberungen der Osmanen lebten die Mönche noch eine Zeit lang in diesem Versteck. Erst Ende des 19. Jahrhundert wurden die Felsen und das Koster wiederentdeckt und bis heute stetig renoviert.
Die Gemeinde Varna ist tolerant und so findet man religiöse Vielfalt – besuchen Sie auch unbedingt –
The Cathedral of the assumption of the virgin, ein Meisterwerk! Sowie die Church of St. Nicolas Thaumaturge, St Athanasius Orthodox Church, St. Sarkis Armenisch - apostolische Kirche und viele, viele mehr.
Die Ruinenstadt Pliska liegt weit außerhalb, dafür findet man hier doch tatsächlich die erste Stadt Bulgariens vor! Mit dem Auto dauert es ca. 1,5 Stunden. Die Ruinen thronen noch immer hoch oben auf der Anhöhe, so konnte man die Feinde schon aus der Ferne erspähen. Die hübsche Basilika ist inzwischen zum Erhalt renoviert. Der Reiter von Mandora liegt noch einmal ca. 15 - 20 Minuten außerhalb. Aber wenn man schon gerade hier ist? Die Skulptur wurde in Stein gehauen und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Hier kann man auch ganz entzückend einkehren und ein wenig nach schönen Souvenirs stöbern. Ein gelungener Tag!
Der Felsenwald ist auch ein hübscher Ort, den man mal besuchen kann. Immer wieder erstaunlich, wie sich die Natur neue Verrücktheiten ausdenkt. Die natürliche Ansammlung von Steinen hinterlässt mit ihren bizarren Gebilden jede Menge offener Fragen. Schauen Sie selbst und spekulieren Sie über die rätselhafte Botschaft ?!
Besuchen Sie auch Dobritsch
Nordöstlich befindet sich diese Stadt, die architektonisch vom Sozialismus geprägt ist, mit riesigen Hochhäusern. Davon abgesehen bietet sich hier ein tolle Entdeckungsreise mit einer Vielzahl von Sehenwürdigkeiten an. Ob nun für Kulturbegeisterte, ob es um Kunst, Kirchen oder Küche geht, Dobritch sollte auf Ihrer Ausflugsliste stehen.
In der Stadtmitte stößt man auf das Historische Museum Jordan Jovkov, das sich den Traditionen im Land widmet – verschieden ethnische Gruppen bildeten zahlreiche, unterschiedliche Traditionen, Sittten und Handwerke heraus. Dazu gibt es unwahrscheinlich viele Exponate und Räume.
Im Ethnographischen Komplex an der 25. Septemberstraße kann man sogar selbst dabei zuschauen wie in den über 16 Handwerksbetrieben gearbeitet wird, mit traditionellen Techniken, die anderorts bereits schon ausgestorben sind.
Dobritsch ist reich an Kunstgeschichte, wobei die Ikonenmalerei einst von ganz besonderer Bedeutung war, dazu biete die Kunstgalerie im Zentrum der Stadt eine wunderschöne Ausstellung.
Die Anreise per Bus vergeht wie im Fluge, nur knapp eine Dreiviertelstunde benötigt man, die Kosten sind wirklich nur Peanuts und liegen bei 5 Euro pro Strecke.
Auf den 3, 5 Kilometern an der Schwarzmeerküste entlang, ist schon einiges los. Da der Strand ganz flach ins Meer hineinführt, ist dies auch eine besonders beliebte Region für Familien mit Kleinkindern, gut zum Plantschen und gut für das kleine Familienportemonnaie.
Die Umgebung am Goldstrand ist eine modernes City-Center, der Strand liegt umzäunt von großen Hotelketten, die anmutig gen Himmel streben, sehr schick! Als kleiner Farbtupfer sticht das hübsche Riesenrad aus den natürliche gehaltenen Farben der gebogenen Promenade, die mit rötlichen Steinen neu angelegt wurde. Am Abend flaniert man über die zum Teil asphaltierten, modernen Straßen, bis die Sonne untergeht. Hier ein Büdchen zum Essen, danach noch ein Eis auf die Hand - hier lassen es sich die Menschen gut gehen. Ganz friedlich und es ist nie zu überlaufen.
Wer es eher einsam und bedächtig mag, wir sich am Goldstrand nicht so wohl fühlen. Sehr hübsch finde ich, dass die Menschenmassen quadratisch, praktisch, gut bewältigt werden. Die Liegen sind nämlich akkurat in großen Blöcken aufgestellt. Ein Gutes hat der Andrang doch – viele fremde Menschen werden zu Gleichgesinnten – sie wünschen sich eine tolle, stressfreie Sommerzeit am Traumstrand. Offenheit für andere sollte man da schon mitbringen.
Das Schillernde der einst erbauten Diskotheken und Bars hat noch immer nichts von seinem Glanz verloren - hier tobt der Mob, hier hat man Spaß, getanzt wird bis zum frühen Morgen. Da man sich die Anreise wirklich für kleines Geld leisten kann, ist der Goldstrand auch bei jüngeren Leuten heiß begehrt. Nach dem Abi nach Bulgarien, das ist hipp.
Wer gern alle Hüllen am Strand fallenlassen möchte, sollte diese Gegend aufsuchen. Allerdings ist das in Bulgarien eine heikle Angelegenheit. Offiziell erlaubt ist die Freie Körperkultur scheinbar nicht, und dennoch findet man sich an diesem Strandabschnitt ein…nun was soll ich sagen? Machen Sie das Beste draus ! Halten Sie sich in Richtung Norden des Goldstrandes, dann werden Sie fündig.
Wenn Sie in Bulgarien hungrig werden, können Sie frische Salate, türkische Einflüsse und vor allem viel Fleisch auf dem Teller erwarten. Auch Suppen gehören definitiv dazu, manchmal kräftig, wie es beim Eintopf, manchmal kühl mit der Hauptzutat Joghurt. Im Übrigen gehört hier eine Vorspeise unbedingt auf den Speiseplan, das kann auch ein Salat sein und dazu wird ein Schnäpschen serviert.
Die Auswahl ist immens groß. Meist wird Brot mit köstlichen Dipps gereicht, auch Käse - oder Wurstplatten oder tolle Salate. Der Tznesanka Salat ist mit Zaziki vergleichbar, sehr erfrischen und köstlich. Wer hingegen den Geschmack von Aubergine lieber mag, wird sich sehr über Kyopolou freuen, bisweilen werden auch Walnüsse dazu gereicht.
Wer es deftig mag, ist bei Karvama gut aufgehoben, denn die verschiedenen Fleischsorten, werden im Topf zuvor richtig scharf angebraten. Das Gemüse kommt dann später dazu, so dass ein kräftiger Eintopf entsteht, der jedoch mehr Fleischgericht als Eintopf ist. Sarma hingegen ist nicht ganz so deftig, sondern ein feineres Gericht. Gut gewürztes Fleisch wird mit Reis oder Bulgur in Kohlblätter gewickelt.
Das kann man sich gut merken – Mish mash! Hierbei handelt es sich um ein Rühreigericht mit Tomaten, dann hat man schon mal keine Sprachbarriere wegen des Fleisches und kann sich auf was Feines und Frisches freuen! Wer jedoch auf Gleichgesinnte stoßen möchte, kann sich ganz gezielt zu einem der besten Veggi Restaurants der Stadt auf den Weg machen. Es hat den sonderbaren Namen „43.12“. Das vegetarische Restaurant ist an sich schon ein Augenschmaus, modern und stylisch. Bis zur Pflanzenmilch im Kaffee, alles durchdacht!
Tikvenik – damit liegt man immer richtig. Der beste Strudel ever, schön fluffig und lecker. Darin befinden sich Kürbisse und Walnüsse und ich denke, ein Stück davon reicht nicht…
Eine Gourmet -Tour bietet sich für jeden Feinschmecker an, der nicht auf eigene Faust losziehen möchte. Hier werden Sie gezielt zu den besten Köstlichkeiten der Region geführt. Wein- und Käseverkostungen werden auch oft mit einer Stadtbesichtigung kombiniert, etwas für den Bauch tun und etwas für den Kopf. Besser geht es gar nicht.
Dann gibt es da final noch ein ganz besonders Restaurant – am Goldstrand befindet sich ein Restaurant, das den Eifelturm in Miniatur darstellt, maßstabsgetreu wurde hier 1:10 das Wahrzeichen in Paris nachgebildet. Sich verwöhnen lassen mit dem Blick aufs Meer, das ist der wahre Luxus - Urlaub.
Bei einer Länge von 3,5 km und einer Breite von einem halben Kilometer gibt es hier jede Menge Möglichkeiten zum Sport
Hier gibt es die besten Bedingungen für alle Arten von Sport am Meer – Surfen, Wasserski, Jetski, Tauchen. Segeln, selbst Paragliden, über das Meer hinweg schweben. Ultralustig ist auch das berühmt berüchtigte Bananenboot.
Die Küstenabschnitte zum Surfen sind hier klar gekennzeichnet, die Anfänger können sich dort versuchen, wo es flach ins Wasser geht, die Fortgeschrittenen Surfer befinden sich in Gefilden etwas abseits von den Urlaubern, so kommt man sich nicht in die Quere.
Bei einer sommerlichen Temperatur von 24° C ist es einfach sehr verlockend, viel Zeit im Meer zu verbringen. Schauen Sie sich in Ruhe alle Möglichkeiten an. Eine Segeltour ist auch recht hübsch, auch ohne Segelschein sind Sie gern gesehener Gast. Und wer weiß, vielleicht kommen Sie ja im nächsten Jahr mit einem eigenen Schein wieder hierher zurück?
Das Miteinander und die Festtage haben in Bulgarien einen hohen Stellenwert. Sie sind ausgeschmückt mit vielen lieblichen Kleinigkeiten.
Wenn ein Kind geboren wird, dann wird ein kleines Stück der Nabelschnur dort hingeworfen, wohin das Kind gehen soll. Die Namensgebung ist recht eindeutig. Handelt es sich bei dem neuen Sprössling um einen Jungen, dann erhält er den Namen des Vater, wobei ein -ow oder -ew angehängt wird, und falls ein Mädel geboren wurde, dann hängt man schlicht ein -owa oder -ewa an den Namen.
Die Zeit des Vorfrühlings wird traditionell mit kleinen Geschenken begonnen. Und zwar flechten die Bulgaren zuvor kleine Bändchen aus roten und weißen Streifen. Man kann sie dann z.B. am Handgelenk tragen, und zwar so lange, bis die ersten Frühlingsboten erscheinen - ein Vogel, der beginnt ein Nest zu bauen, oder eine kleine Frühlingsknospe, die zaghaft anfängt zu sprießen. Ich denken, das werde ich direkt ab Februar bei uns in Deutschland einführen, es ist einfach zu niedlich.
Die kleinen Geschenke heißen „Marteniza“ und beschützen den Träger vor allem Unheil der Welt. Wenn dann das hübsche Frühlingszeichen erscheint, kann man das Geschenk irgendwo im Garten anknüpfen, an einem Ast oder an eine Zaun. Oder man kann es von einem Fluss mitreißen lassen, so dass alle Gefahr im Leben des Beschenkten hinfort gespült wird. Was für ein inspirierender Segen!
Wer ein bisschen außerhalb der Küste schauen mag, was Land und Leute machen, ist natürlich mit einem Mietwagen am besten aufgehoben und natürlich flexibel. In Bulgarien geht es aber auch kostengünstig mit Bus und Bahn, wobei es auch gute Anschlüsse gibt. An der Küste entlang geht es natürlich per Boot. Mehr dazu können Sie gerne auch beim "Sonnenstrand" in Erfahrumg bringen.